LOFINDO – Startup / Unternehmen News; IM GESPRÄCH MIT DEM GRÜNDER Christoph Kirchler von Sozialgenossenschaft ECOPASSION 2.0 Società Cooperativa Sociale

– Wir haben an Dich/Euch ein paar Fragen rund um Dein/Euer Unternehmen und Deine/Eure Erfahrungen als Unternehmer / Startup-Gründer: 

Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden? 

Christoph Kirchler:

Ich war in der Baubranche als Berater tätig, und konnte nicht mehr diese Müllverbauung mitanschauen (Polystyrol, usw…), und so habe ich mich auf die Suche enkeltauglicher Baustoffe gemacht. Dabei bin ich auf einen Hanfziegel aufmerksam geworden, und habe dieses Material auf Herz und Nieren geprüft, dabei sind nicht nur hervorragende Bauphysikalische Eigenschaften hervorkommen, oder die Möglichkeit CO2 – negativ zu bauen, das Beste ist, dass dieser Baustoff überall schnell nachwächst, und zugleich die Böden reinigt und saniert. Als ich die Change erkannte, habe ich meine Tätigkeit am Bau sofort gekündigt, habe andere Visionäre gesucht, und so wurde im Jahr 2012 Ecopassion gegründet, und im Frühjahr 2013 in Südtirol das erste Mal wieder Hanf angebaut seit der Prohibition, und mit den Stängeln einen Hanf Kalk Ziegel entwickelt und Markttauglich gemacht. Auch die Fasern und Samen wurden verwendet um damit Lebensmittel und Kosmetika herzustellen. Schon am Anfang war uns klar, dass die ganze Pflanze verwendet werden muss, um einen regionalen Kreislauf zu fördern, denn den Anfang macht der Bauer –  Anbauer. Da es keine Förderungen für Hanfanbau gibt, rechnet es sich für Bauern nur wenn die ganze Pflanze verwertet werden kann.

– Kannst Du/Ihr bitte kurz erzählen, was Dein/Euer Unternehmen / Startup ausmacht? 

Christoph Kirchler:

Unser Unternehmen besteht aus gleichwertigen Gesellschaftern, und wird in Form einer Sozialgenossenschaft geführt. Jeder unserer Gesellschafter hat besondere Fähigkeiten, und wir wollen diese fördern und nutzen. Die Form der Sozialgenossenschaft verpflichtet uns zu einem sozialen Engagement, so haben wir auf über 500 verschiedenen Veranstaltungen Vorträge gehalten, regionale Projekte gefördert, unterstützen jedes Jahr mehrere Schulprojekte. Durch unsere flache Hierarchie gibt es niemand der über alle steht und schafft, sondern ein TEAM, das gemeinsam die Vision zur Mission macht. Stets ist die Mission das Ziel, nicht das Streben nach Geld und Macht.

– Beschreibt die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung? 

Christoph Kirchler:

Die Gründung war keine große Hürde, die Idee hat sofort einige Gesellschafter gefunden. Die einzige Hürde war es bei meinen supergutbezahlten alten Job sofort fristlos zu kündigen, und ohne Sicherheiten sofort loszulegen. Schon da musste ich mich entscheiden, mit was ich mein Leben füllen will, mit einer enkeltauglichen Mission regional autark zu werden, oder weiterhin für das SYSTEM Geld zu schaffen, und Sklave des Globalismus zu bleiben. Die Hürden begannen nach der Gründung, da Hanf erst aufgeklärt werden musste, denn noch heute verbinden die meisten Menschen Hanf mit einer Droge.  Die Lobbys haben in den 60er Jahren eine Gute Arbeit zur Kriminalisierung der wichtigsten Nutzpflanze der Menschheit geleistet, um Ihr menschenfeindliches globales Monopol aufzubauen. Unermüdlich sind wir von Veranstaltung zu Veranstaltung gezogen, haben Vorträge gemacht, die Menschen mit Hanf Bier und Hanfpizza verköstigt, und ihnen den Unterschied von Hanf und Marihuana ans Herz gelegt. Die größte Hürde waren die ständigen Änderungen der Gesetze, wenn ein Produkt von einen Tag auf den Anderen illegal wird… Darüber kann ich ein Buch schreiben. Eine weiter große Hürde war eine Tätigkeit über 8 Jahre ohne Gehalt, habe Wohnung verkauft, um dieses Projekt durchzuführen. Jedoch nimmt der Hürdenläufer nicht alle Hürden mit, so wird er im Ziel disqualifiziert, und die ganze Anstrengung war umsonst. Hürden trainieren uns und lassen uns nur noch mehr wachsen.

– Welche Person hat Dich/Euch bei der Gründung besonders unterstützt?

Christoph Kirchler:

Weniger eine Person, viel mehr mein starker Willen. In der Tat haben es mir alle Personen abgeraten, sogar die eigene Familie. Jetzt nach 12 Jahren, erfahre ich vielen Dank, auch von diesen Personen, welche mir das Projekt abgeraten haben, denn Sie behandeln Ihre Probleme jetzt mit unsern Hanfprodukten, und haben mittlerweile verstanden welche Changen uns Hanf bietet.

– Wie wichtig sind „richtige Kontakte“, ein großes Netz an Kontakten für den Einstieg/Start? 

Christoph Kirchler:

Im Einstieg/Start waren für mich Kontakte und Netzwerk komplett unwichtig, denn jeder versucht deine Meinung zu ändern, dich zu beraten ohne zu verstehen was die wirkliche Mission ist. Somit war für mich mein wichtigster Kontakt ich selbst, und meine Erfahrungen welche ich durch das Reisen auf alle Kontinente dieser Erde gemacht habe. Wir alle sind Schöpfer und haben Schöpferpotenzial, wir sollten nur mehr an uns glauben. Nach dem Start, war ein Netzwerk von Gleichgesinnten enorm wichtig, besonders beim Thema Hanf, somit haben wir uns mit allen seriösen Realitäten in diesem Sektor verbunden, und ein Netzwerk aufgebaut. Siehe Buch H is for Hemp von Maren Krings

– Warum hast Du/Ihr nicht einen der üblichen Hype-Standorte wie Berlin oder Hamburg gewählt? 

Christoph Kirchler:

In Berlin oder Hamburg werden wohl keine Alpenkräuter wachsen… Das Herz unserer Tätigkeit ist nicht der Vertrieb, sondern der gesamte Kreislauf, vom Anbau, über die innovativen lösungsmittelfreien Extraktionstechnologien, sowie die Treue zur Heimat, vor Ort etwas zu schaffen, wo Menschen integriert werden können, Arbeitsplätze geschaffen, den Monokulturen Land „abzuluxen“, und unsere Heimat wieder enkeltauglich zu machen. Wir können nichts mitnehmen, jedoch etwas hinterlassen, und da fängt meine Verantwortung gegenüber meinen Sohn an…

– Wie hast Du/Ihr es zu Beginn geschafft, in “alle Munde” zu kommen, bekannt zu werden, zu positionieren? 

Christoph Kirchler:

Durch die Präsenz, wie schon erwähnt haben wir in den ersten Jahren an über 500 Veranstaltungen teilgenommen. Von der Hotelmesse, wo der Südtiroler Köchebund unseren Hanf in Gourmetgerichten verwandelte, bis hin zu Schulprojekten wo gemeinsam mit den Schülern ein Hanfkäse entwickelt wurde. Dies hat ein redaktionelles Interesse für Zeitungen und Fernsehen geschaffen. Wir haben noch nie für Werbung bezahlt, denn die beste Werbung ist die Mundwerbung, diese ist ehrlich, und falls das Produkt das haltet was es verspricht, so wächst die Bekanntheit zwar langsam, daher aber nicht nur oberflächlich.

– Wie werden neue User auf Dein/Euer Produkt/Dienstleistung aufmerksam? 

Christoph Kirchler:

Heutzutage ist Social Media nicht mehr wegzudenken, nichtdestotrotz ist der persönliche Kontakt auf Messen oder Veranstaltungen noch viel effizienter. Zudem sind unsere Hanffelder immer ein echter Hingucker, auch wenn dadurch schon der eine oder andere Auffahrunfall entstand. Durch unser soziales Engagement  erhalten wir auch sehr viel Aufmerksamkeit, und Verständnis für unsere Tätigkeit.

– Was ist neu an dem was Du/Ihr tust? 

Christoph Kirchler:

Im Grunde tue ich nichts neues, ganz im Gegenteil, ich sammle das alte verlorene Wissen, und wirtschafte in Richtung Vergangenheit, dorthin wo noch alles regional hergestellt wurde, wo altes Wissen angewandt und weiterentwickelt wurde. Wo das Endprodukt der Wert war, nicht wie heutzutage die Euros welche man ausgibt.

– Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?

Christoph Kirchler:

In den nächsten Jahren werden wir den Anbau von Hanf und Alpenkräutern ausbauen, und zusätzlich verschieden Samen anbauen, wie Leinsamen, Sonneblumen… Im Jahr 2023 werden wir eine neue Ölpresse anschaffen, und neben den Hanföl auch noch andere Öle herstellen, als Lebensmittel, sowie auch für unsere Kosmetikprodukte. Ziel ist es innerhalb 10 Jahren vollkommen autark zu sein. Natürlich werden auch neue Produkte vorgestellt, wie z.B. eine natürliche Sonnencreme ohne chemie, sowie neue Produkte entwickelt. Also es bleibt spannend.

 

Danke, dass Du für unsere Fragen Zeit genommen hast.

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