LOFINDO – Startup / Unternehmen News; IM GESPRÄCH mit der Gründerin Mariah Mansvelt Beck von Yoni.care®
Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden?
Mariah Mansvelt Beck:
Als ich 30 wurde, hatte ich – wie viele andere auch – eine dieser Routineuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs.
Leider stellte sich heraus, dass sich tatsächlich Gebärmutterhalskrebs entwickelt hatte. Glücklicherweise noch im Entwicklungsstadium.
Das nächste halbe Jahr ging ich im Krankenhaus ein und aus und wurde schließlich nach einer Operation entlassen.
Während dieser Zeit fragte ich meine Ärzte immer wieder, was ich tun könnte, um meine Gesundheit weiter zu unterstützen.
Einer meiner Ärzte riet mir, Tampons und Binden aus Bio-Baumwolle zu verwenden, um weitere Reizungen in diesem Teil meines Körpers zu vermeiden.
Also ging ich los, um meine “speziellen” Tampons und Binden zu kaufen, musste aber schnell feststellen, dass in meinem örtlichen Supermarkt nichts zu finden war.
Schlussendlich wurde ich in einem kleinen Bioladen fündig. Erstmal ein gutes Ende, aber es bedeutete auch, dass ich jedes Mal,
wenn ich außerhalb der Stadt war oder ins Ausland reiste, ohne Bevorratung Probleme haben würde, die für mich richtigen Produkte zu finden und nutzen.
Außerdem fiel mir auf, dass ich zuvor noch nie Informationen über die Möglichkeit der Verwendung von Biobaumwolle gesehen hatte.
Oder was ansonsten genau für Materialien in den Produkten verwendet wurde. Auch die rechtlichen Grundlagen zur Ausweisung der Materialien waren recht minimal.
Zusammen mit einer meiner besten Freundinnen, Wendelien Hebly, beschlossen wir, dass sich das ändern muss.
Alle sollte wissen, dass es auch Produkte aus Bio-Baumwolle gibt. Und nicht nur sollten es alle wissen, sondern im besten Fall sollte solche Produkte auch überall verfügbar sein.
Dafür haben wir Yoni ins Leben gerufen.
Kannst Du bitte kurz erzählen, was Dein Unternehmen ausmacht?
Mariah Mansvelt Beck:
Neben unseren großartigen Produkten, die hohe Qualitätsansprüche mit modernem Design verbinden, ist unsere Firma nicht nur weiblich gegründet, sondern auch bis heute geführt und exekutiert.
Und da es uns schon immer wichtig war, unser Unternehmen als Kraft für das Gute zu nutzen,
wurden wir 2018 auch eine B Corp (falls ihr noch nie von B Corps gehört habt – das Recherchieren lohnt sich).
Beschreibt die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung?
Mariah Mansvelt Beck:
Der Markt für Periodenprodukte weltweit wird bis heute von drei großen Unternehmen beherrscht. Nicht nur im Vertrieb sondern auch in der Produktion. Für alle kleineren Unternehmen bedeutet das extreme Eintrittsbarrieren.
Welche Person hat Dich bei der Gründung besonders unterstützt?
Meine Mitgründerin!
Wie wichtig sind „richtige Kontakte“, ein großes Netz an Kontakten für den Einstieg/Start?
Mariah Mansvelt Beck:
Die richtigen Kontakte können einem natürlich alles erleichtern, aber nötig waren sie in unserem Fall nicht.
Als wir Yoni damals gegründet haben, war die Idee von biologischen Tampons und Binden und auch die für uns so wichtige Transparenz noch sehr neu.
Daneben haben unsere Kampagne (wie zb “chemicals are not for pussys”) einiges an Aufmerksamkeit bekommen und damit das entsprechende Netzwerk quasi ersetzt.
Warum hast Du/Ihr nicht einen der üblichen Hype-Standorte wie Berlin oder Hamburg gewählt?
Mariah Mansvelt Beck:
Als niederländische Marke war für uns klar, auch in den Niederlanden zu gründen und zu bleiben.
Amsterdam ist da natürlich ähnlich hyped wie Berlin.
Von wo unsere Mitarbeitenden arbeiten bzw leben ist dafür für uns nicht so wichtig.
Wie werden neue User auf Dein/Euer Produkt/Dienstleistung aufmerksam?
Mariah Mansvelt Beck:
Am Regal werden wir meist durch das in der Kategorie auffallend moderne Design entdeckt. Online sind wir mit unseren Social Media Kanälen sehr aktiv, auf denen uns vor allem wichtig ist, rund um Menstruationsgesundheit aufzuklären.
Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?
Mariah Mansvelt Beck:
Bis heute ist es unser Ziel, das Tabu rund um die Menstruation zu brechen, den Menschen bewusst zu machen, welche Wahlmöglichkeiten sie haben, wenn es um ihre Menstruations- und Vaginalgesundheit geht, und Optionen anzubieten, die nicht nur gesund für dich sind, sondern auch eine gesündere Option für die Umwelt im Vergleich zu anderen Mainstream-Optionen.
Mit der Freien Universität Amsterdam arbeiten wir in einem Forschungsprojekt zum Crispatus Bakterium zudem an den nächsten großen Schritten Richtung Menstruationsgesundheit.
Danke, dass Du/Ihr für unsere Fragen Zeit genommen hast. Dein LOFINDO-Team
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