BASISWISSEN ÜBER FRUCTOSEINTOLERANZ
Der Begriff Fructoseintoleranz ist trotz der stetig steigenden Zahl an Betroffenen längst noch nicht allen Menschen bekannt und viele Menschen wissen gar nicht, dass so etwas überhaupt existiert. Anders hingegen verhält es sich mit der Laktoseintoleranz.
Diese ist den meisten Personen inzwischen geläufig und in eigentlich allen Supermärkten sind entsprechende Ersatzprodukte zu finden. Auch Medikamente gibt es, die man vor Speisen und Getränken, die Milchzucker enthalten, einnehmen kann. Doch was genau ist nun eine Fruktoseintoleranz?
Unter Fructoseintoleranz versteht man eine Unverträglichkeit gegenüber dem Fruchtzucker Fruktose. Enthalten ist dieser in fast allen Früchten, Gemüsesorten und Getreideprodukten,
vor allem aber stellt Fructose neben der Glucose einen Mitbestandteil des Haushaltszuckers Saccharose dar, der in großer Menge besonders in Süßwaren und süßen Getränken vorkommt.
Welche Symptome der Fructoseintoleranz gibt es?
Direkt mit dem Verdauungstrakt assoziierte Symptome:
- Durchfall
- Verstopfungen (auch im Wechsel mit Durchfall)
- Stark aufgeblähter Bauch
- Übelriechende Blähungen
- Mundgeruch
- Bauchschmerzen, Magenkrämpfe und Übelkeit
- Gluckern/Grummeln des Verdauungstraktes
Indirekte Symptome (die häufig übersehen/ nicht in Zusammenhang gebracht werden):
- Kopfschmerzen/Konzentrationsschwierigkeiten/Nebel
- Hautprobleme (z.Bsp. Akne)
- Brüchige und rissige Fingernägel
- ständige oder sehr starke Müdigkeit
- Schwaches Immunsystem
- Niedergeschlagenheit/Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen
- Schwaches Nervenkostüm
- Nervosität/innere Unruhe
- Heißhunger auf Süßes
Wie entstehen die Symptome?
Einige Ursachen der oben aufgelisteten Symptome sind gut bekannt und wissenschaftlich geklärt. Dazu gehören etwa Durchfälle, Blähungen und Niedergeschlagenheit.
Weniger eindeutig ist die Entstehung von Symptomen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und Nervosität.
Blähungen/aufgeblähter Bauch
Bei einer Fructosemalabsorption funktionieren ist der Abtransport der Fruktose aus dem Darm gestört . Die Fruktose gelangt so zu großen Teilen in den Dickdarm, wo sie von den dort lebenden Bakterien verstoffwechselt wird. Dabei produzieren sie große Mengen an Gasen, die den Bauch aufblähen und natürlich entweichen müssen. Der Druck des Gases auf die Darmwand kann außerdem Bauchschmerzen verursachen.
Mundgeruch
Entsteht ebenfalls wie die oben beschriebenen Blähungen durch die von Bakterien gebildeten Gase bei der Verstoffwechslung von Fruktose. Methan und Wasserstoff können nicht nur durch unangenehme Blähungen ausgestoßen werden, ein Teil dieser Gase wird über die Lunge abgeatmet und kann so zu Mundgeruch führen.
Durchfall
Fruktose ist osmotisch aktiv. Das bedeutet ihre Anwesenheit in größerer Konzentration zieht Wasser nach sich. Wird die Fruktose im Dünndarm nicht resorbiert und gelangt zu großen Teilen in den Dickdarm, strömt Wasser in das Darminnere und verflüssigt den Stuhl.
Niedergeschlagenheit/Depression
Bei länger bestehender Fructoseintoleranz, besonders wenn diese unentdeckt und unbehandelt bleibt, kann es zu depressiven Verstimmungen bis hin zu Depressionen kommen.
Es gibt zwar bisher keine aussagekräftigen Studien über einen Zusammenhang, aber Wissenschaftler vermuten, dass auch hier die im Darm verbleibende Fructose verantwortlich ist. Diese reagiert dort mit der Aminosäure Tryptophan, welche ein Hauptbestandteil des “Glückshormons” Serotonin ist. Das so entstehende Molekül aus Fruktose und Tryptophan kann nicht aus dem Darm aufgenommen werden. Es kommt zu einem Tryptophanmangel, der wiederum zu einem Serotoninmangel führt. Vereinfacht gesagt “klaut” die Fruktose Bestandteile eines wichtigen Glückshormons.
Vorkommen der Fructose
Fructose ist vor allem in Früchten und im Honig enthalten und kommt in Spuren in den meisten Pflanzen vor. Früchte weisen durchschnittlich ein bis sieben Prozent an dem Einfachzucker auf. Einen besonders hohen Gehalt an Fructose haben Äpfel, Birnen, Weintrauben und Trockenobst. Reife Früchte bestehen aus mehr Fruchtzucker als unreife, da mit der Reifung fruchteigener Zucker (Saccharose) zunehmend in Fructose und Glucose gespalten wird.
Fructose kommt sowohl in freier Form als auch in folgenden Verbindungen vor:
- Haushaltszucker: Gemisch aus Fructose und Glucose
- Inulin: Kohlenhydrat, das aus Fructose aufgebaut ist
- Sorbit: chemischer Abkömmling der Glucose, der im Körper in Fructose umgewandelt und als Zuckeraustauschstoff verwendet wird
- Honig: Gemisch aus Fructose und Glucose
- Invertzucker: Gemisch aus Fructose und Glucose
Es existieren zwei verschiedene Ausprägungen der Fruktoseintoleranz, die sich in Ursache und Symptomen sehr voneinander unterscheiden:
- Typ1: Die intestinale Fructoseintoleranz: Diese Form wird auch Fructose-Malabsorption – also Fruchtzuckerunverträglichkeit – genannt und ist die am häufigsten vorkommende Art der Fruktoseintoleranz. Die Fructose-Malabsorption beruht auf einem defekten Transportsystem für Fructose im Dünndarm.
- Typ 2: Die hereditäre Fructoseintoleranz (HFI): Diese Form der Fructoseintoleranz bezeichnet eine sehr seltene Störung des Fructose-Stoffwechsels, die Betroffene von Geburt an aufweisen. Die hereditäre Fruktoseintoleranz ist wesentlich seltener als die Fruktose-Malabsorption.
Zudem gibt es noch die Sorbit-Unverträglichkeit. Eine Fructoseintoleranz geht sehr häufig mit dieser einher. Unter Sorbit versteht man den Zuckeralkohol der Fructose, wodurch dieser sehr eng mit Fructose verwandt ist. Sorbit kommt in manchen Obstsorten und häufig als kalorienarmes Süßungsmittel-Ersatz für den gewöhnlichen Kristallzucker und als Feuchthaltemittel in Backwaren vor.
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